Zum einen ist der ÖGO (Österreichische Gesellschaft für Orthopädie) ein Fokus auf die konservative Orthopädie und Schmerztherapie wichtig. „Wir wissen, dass sehr viele Schmerzpatienten, die im stationären Bereich aufgenommen werden, orthopädisch traumatologische Krankheitsbilder haben – nahezu jeder fünfte Patient“, weiß Dr. Chiari. Diese Patient:innen werden oft zunächst auf der internistischen Abteilung aufgenommen und es bedarf Zeit und viele Zwischenstationen, um schließlich im richtigen Fachbereich behandelt zu werden. Daher ist eine wichtige Forderung der ÖGO – Österreichische Gesellschaft der Orthopädie, die Orthopädie wieder im stationären Bereich abzubilden.
Oft bestünde jedoch das Problem, dass orthopädische Bereiche in Spitälern geschlossen werden. „Das sehen wir als große Gefahr, dass hier die fachspezifische und diagnosespezifische Versorgung der Patienten untergeht“, äußert Dr. Chiari ihre Sorgen.
Ein weiteres Thema ist die Prävention, besonders im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit. Das Hüftdysplasie-Screening konnte in Österreich bereits erfolgreich etabliert werden. Ein zentrales Anliegen sei daher, Programme dieser Art in Zukunft fortzusetzen und auszuweiten, so Chiari.
Aber natürlich spielt auch die Gelenkserhaltung für Orthopäd:innen eine zentrale Rolle. „Mittlerweile gibt es viele biologische Methoden und regenerative Therapien, die jedoch leider nicht ausreichend vergütet werden“, so Chiari. Diese als Kassenleistung zu finanzieren sei noch schwierig. „Die Verhinderung eines endoprothetischen Ersatzes durch biologische Möglichkeiten“ sei essentiell, um auf die zunehmend alternde Bevölkerung zu reagieren.