Die Alterspyramide steht Kopf, denn durch die sinkende Geburtenrate und aufgrund des medizinischen Fortschritts steigt zwar die Lebenserwartung immer mehr, gleichzeitig sinkt jedoch die Geburtenrate. Dadurch können die familiären Strukturen der westlichen Welt diesen Pflegebedarf nicht mehr decken.
„Die Menschen werden immer älter, aber auch immer pflegebedürftiger und diese Dienstleistung muss bezahlt oder Alternativen gesucht werden“, bringt es Univ.-Prof. Dr. Rudolf Taschner, Vorsitzender des Wiener Wirtschaftskreises, der sich als Denkfabrik wesentlichen Zukunftsfragen, wie der Pflege, widmet, auf den Punkt. Dafür braucht es geschultes Personal.
Pflege-Assistenzsysteme, wie intelligente Betten oder Mobilitätshilfen, die eine Sturz- und Fallprophylaxe oder eine Beaufsichtigungsfunktion übernehmen können, bieten vielfältige Möglichkeiten, den Beruf der Pflege wieder attraktiver zu machen.
Die Herausforderungen in der Pflege sind nämlich vielseitig: Neben den psychischen Belastungen ist das Berufsbild auch körperlich herausfordernd. Dazu sind gerade in der Pflege vermehrt Frauen beschäftigt, für die das Aufbringen der nötigen körperlichen Kraft oft nicht einfach ist.
Eine Pflegereform erachteten die Expert:innen in Alpbach daher für dringend notwendig – und dabei muss der Fokus zunächst auf der Prävention liegen. Der Fokus muss auf der Prävention liegen. „Die Aufgabe von Pflegekräften muss es sein, die Menschen wieder anzuleiten, möglichst selbstbestimmt zu leben. Damit wäre der Fokus auch auf der Förderung von geistiger und körperlicher Fitness und der Rehabilitation. Das würde auch den Beruf der Pflegenden wieder spannender machen“, ist Biach überzeugt.
Um die Pflege zu entlasten und künftigen Pflegebedarf zu mindern, schlägt Biach den Best-Agers-Bonuspass vor. Ähnlich dem Mutter-Kind-Pass soll dieser dabei helfen, länger gesund zu bleiben – und das mithilfe dreier Schritte: mehr Bewegung, gesunde Ernährung und Entspannung. Zudem wünscht sich Biach eine vereinfachte Pflegeorganisation. So könnten beispielsweise Primärversorgungseinrichtungen künftig die erste Anlaufstelle zum Thema Pflege sein und eine Pflege-Sozialversicherung die Abrechnung der Pflegeleistungen übernehmen.