Im Zeichen des Pink Ribbon

Pink Ribbon Schleife an Frauenhänden als Symbol für Bewusstsein und Solidarität mit an Brustkrebs Erkrankten.
© cottonbro studio
Das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm wird in Österreich allen Frauen ab 40 Jahren angeboten. Trotz Erinnerungsservice ist die Teilnahmerate niedrig. Was ist zu tun?

Die Zahlen im Österreichischen Krebsreport 2022 der Österreichischen Krebshilfe und der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) zeigen auf: Mehr als 5.600 Personen erkranken jährlich an Brustkrebs. Er ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und ─ trotz guter Therapieoptionen ─ ist er für die meisten Todesfälle bei Frauen verantwortlich. Oktober ist Brustkrebs-Awareness-Monat und steht ganz im Zeichen der kräftig-rosa Schleife. Namhafte Institutionen setzen zu diesem Anlass Aktionen mit „pinkem Anstrich“. Beispielsweise wurde die Kampagne „MORE – Momente im Leben“ zur Stärkung des Bewusstseins für diese Erkrankung und zur Information zum Brustkrebsrisiko ins Leben gerufen und ruft dazu auf, am österreichweiten Brustkrebsfrüherkennungsprogramm (BKFP) teilzunehmen.

Im jährlich veröffentlichten Gesundheitsbarometer der Österreichischen Gesundheitskasse wird berichtet, dass das seit 2014 bestehende Programm bis 2029 verlängert wurde. Die Früherkennungs-Mammografie als kostenlose Vorsorgemaßnahme richtet sich an gesunde Frauen ab 40 Jahren ohne Anzeichen einer Brustkrebserkrankung. 

Vorsorgeprogramme retten Leben!

Das PRAEVENIRE Gesundheitsforum setzt sich mit seinen Aktivitäten das ganze Jahr über bei den gesundheitspolitischen Akteur:innen dafür ein, die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen so zu optimieren, dass Prävention und Vorsorgeprogramme verstärkt gefördert werden. Dringend erforderliche Maßnahmen sind u. a.:

  • Die Teilnahmerate am BKFP erhöhen, um das Ziel von mindestens 70 % zu erreichen!
  • Einen lebenslangen Präventionspass (im Rahmen von Elga, anschließend an den Eltern-Kind-Pass) etablieren!
  • Digital Health nutzen, z. B. für eine elektronische Erinnerungsfunktion an Vorsorgetermine!
  • Psychoonkologie im niedergelassenen Bereich im ASVG einbringen!
  • Auf die Ressourcen der gut ausgebildeten Cancer Nurses und Cancer Case Manager zurückgreifen!
  • Die Rahmenbedingungen für akademisch-klinische Forschung, wie z. B. Investigator initiated Trials oder Real World Data verbessern!

Vorsorgeprogramme zahlen sich aus!

Früherkennung hält die Krankheitslast gering und führt zu besserer Lebensqualität, was sehr wichtig für die, den Patient:in und den Erfolg einer notwendigen Behandlung ist. Durch die Stärkung der Prävention im Gesundheitssystem können krankheitsbedingte (Therapie-)Kosten für die spätere Versorgung bzw. Behandlung vermieden werden, wie aus Sicht der Gesundheitsökonomie belegt ist.

Gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant, PRAEVENIRE Scientific Board Member und Scientific Managing Director der 1984 gegründeten Austrian Breast and Colorectal Cancer Study Group, erarbeiteten Gesundheitsexpert:innen und Krebsspezialist:innen dringend erforderliche Maßnahmen und PRAEVENIRE Forderungen zur Verbesserung der Versorgung, frühen Diagnose und frühen Therapie. Die Essenzen aus den Diskursen sind im Kapitel PRAEVENIRE Initiative Onkologie 2030 und im PRAEVENIRE Jahrbuch nachzulesen.

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