Diagnose-Codierung für eine solide Datengrundlage in der Medizin

© Manuela Egger-Moser
Daten sind die Grundlage für die evidenzbasierte Versorgungsplanung der Bevölkerung. Die Diagnose-Codierung hilft dabei, Krankheiten schneller zu analysieren und Diagnosen und Therapien zu erarbeiten.

Im Rahmen eines PRAEVENIRE Gipfelgesprächs in Alpbach fanden sich Expertinnen und Experten auf der Alten Schafalm ein, um das Thema der Erfassung von Diagnosedaten und ihrer Codierung zu besprechen.

Die Teilnehmenden besprachen eine von der Arbeiterkammer bei der GÖG (Gesundheit Österreich GmbH) in Auftrag gegebene Studie zum Thema Diabetes. Erste Ergebnisse der Studie zeigten, dass die geschätzte Prävalenz für Diabetes in Österreich rund 730.000 und 880.000 Personen beträgt.

Die Diskussion zeigte: Österreich ist technisch und organisatorisch bereits auf eine flächendeckende und verpflichtende Diagnose-Codierung vorbereitet, aber derzeit gibt es keine Verpflichtung für niedergelassene Ärzt:innen, diese zu verwenden.

Erwin Rebhandl, Leiter einer Primärversorgungseinrichtung (PVE), war bereits in den 1990er Jahren in einer Arbeitsgruppe für die Einführung der Diagnose-Codierung tätig. Diese scheiterte damals an den Bedenken der Ärztekammer.

Chefarzt Dr. Krauter (ÖGK) erläuterte die Schwierigkeiten im Jahr 2020 die Risikogruppen für COVID-19 zu identifizieren. Eine flächendeckende, einheitliche Diagnose-Codierung hätte hier schnelle Maßnahmen, zugeschnitten auf die betreffende Bevölkerungsgruppe, möglich gemacht.

Auch Prof. Clodi, Obmann der Österreichischen Diabetesgesellschaft, Prof. Zelko, OA Brath und M. Mayr unterstützten die Meinung der anderen Diskussionsteilnehmer:innen: Die Diagnose-Codierung ist unbedingt notwendig! Prof. Riedl der Public Health Schweiz wies gar darauf hin, dass die Weiterentwicklung der Allgemeinmedizin von der Diagnose-Codierung abhängig sei.

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