Ärzt:innen an Belastungsgrenze

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Die Pandemie hat in vielen Bereichen ihre Spuren hinterlassen. Besonders deutlich zeigt sich das zurzeit bei den Spitalsärzt:innen.

Berits im April 2021 wurde in einer Umfrage von der Kurie angestellter Ärzte der Ärztekammer Wien in Kooperation mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Pitters Trendexpert Ärzt:innen zu ihrer Arbeitssituation während der Pandemie befragt. Die Beteiligungsquote betrug 21,5 Prozent, das entspricht 1.765 Ärzt:innen.

Mehr als die Hälfte der Befragten verspürten eine deutliche körperliche Erschöpfung, so Dr. Stefan Ferenci, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellter Ärzte der Ärztekammer Wien. „20 Prozent denken oft oder sehr oft, dass sie die Situation nicht mehr aushalten und 14 Prozent meinen, bereits an einem Burnout zu leiden.“ Neben dem psychischen Druck haben in dieser Berufsgruppe Depressionen, Angst oder Schlafstörungen zugenommen. Etwa die Hälfte der Befragten gab an, schon darüber nachgedacht zu haben, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch der belastenden Situation der anderen Gesundheitsberufe sind sich die Spitalsärzt:innen bewusst.

Für die Zukunft braucht man dringend Lösungen, um den druck auf Ärzt:innen und das medizinische Personal zu verringern, plädiert Ferenci an die Gesundheitspolitik. Die Betroffenen fordern Hilfe in Form einer vorausschauenden Personalplanung, geschultem Fachpersonal auf Intensivstationen, mehr psychologischer Betreuung für alle Gesundheitsberufe und 85 Prozent wünschen sich klare Richtlinien in der Reihung von Patient:innen. Außerdem braucht es mehr Zeit für die Patient:innenbetreuung, die Ausbildung nachkommender Ärzt:innen und für die eigene Erholung.

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