Radiologie im digitalen Zeitalter

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Der digitale Wandel hat Einzug in die Medizin gehalten. Im Falle der Radiologie können digitale Entwicklungen neue Möglichkeiten für die Handhabung bildgebender Verfahren schaffen.

Dr. Klaus Wicke, Obmann der Fachgruppe Radiologie und Vorstandsmitglied der Ärztekammer für Tirol, und Dr. Thomas Penz, der in Innsbruck auch ein Röntgeninstitut betreibt, leiten ihre gemeinsame Praxis nach den neuesten Standards der Digitaltechnik.

Das bedeutet, alle Patient:innendaten werden elektronisch erfasst und digital gespeichert, bearbeitet oder, wenn nötig, weitergeleitet. Das erspart allen Beteiligten viel Arbeit mit den Unterlagen, Patient:innenakten sind rein elektronisch verfügbar. Dadurch ist die Kommunikation mit anderen Gesundheitseinrichtungen auch schneller und einfacher, als gewöhnlich.

„Vieles was neu entwickelt wurde, ist hilfreich, aber auch sehr aufwändig. So umfasste beispielsweise eine normale Mammografie, wie man sie bis vor wenigen Jahren gemacht hat, vier Aufnahmen aus unterschiedlichen Richtungen. Jetzt gibt es das System der Tomosynthese, bei der die Brust pro Richtung in 25 Schichten aufgenommen wird, womit man in Summe bis zu 100 Bilder anschauen muss. Einerseits wird die Diagnostik erleichtert, weil man durch die Schichten sicherer wird, gleichzeitig erhöht sich der Arbeitsaufwand. Dazu kommt noch die enorme Menge an Datenspeicherung – wobei Speicherplatz heute fast nichts mehr kostet“, fasst Dr. Wicke die Herausforderungen aber auch Möglichkeiten der digitalen Praxis zusammen.

Auch Künstliche Intelligenz (KI) spielt im Alltag der Mediziner:innen eine große Rolle. Ein Vorteil ihrer Fachrichtung, der Radiologie, ist, dass sich die KI hier, im Verhältnis zu anderen Bereichen der Medizin, relativ einfach implementieren lässt. Beispielsweise werden bei einer Mammographie 100 bis zu 1.000 Einzelbilder gemacht, die bisher vom Menschen analysiert werden mussten. Sind jedoch alle Daten bereits digital vorhanden, kann ein Vorab-Screening durch die KI die Daten sortieren und Hinweise auf Auffälligkeiten geben. In Zukunft werden die digitalen Möglichkeiten in der Radiologie eine große Unterstützung für das medizinische Personal und für den Umgang mit Daten sein, ist sich das Ärzteteam sicher.

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