PET steht für Positronen-Emissions-Tomografie. Mit ihrer Hilfe können Krankheiten, wie Tumore, durch bildgebende Verfahren identifiziert werden. Dazu wird den Patient:innen ein schwach radioaktives Mittel injiziert, das im Blut zirkuliert und Stoffwechselvorgänge sichtbar macht. „Da Tumore einen erhöhten Zuckerstoffwechsel haben, lassen sie sich durch dieses Verfahren sehr gut detektieren. Nach dem gleichen Prinzip kann man so auch andere Krankheitsherde, beispielsweise Infektionsherde oder chronische Entzündungen auffinden“, erklärte Univ.-Prof. Dr. Marcus Hacker, Leiter der klinischen Abteilung für Nuklearmedizin am AKH Wien.
In Japan laufen seit 15 Jahren PET-Screeningprogramme. Welche Auswirkungen diese auf das Gesundheitssystem haben könnte, beschrieb Hacker anhand von Untersuchungen, die auch in einer Lancet-Studie veröffentlicht wurden. Dazu wurden von 2006 bis 2009 155.456 Personen in Japan mit der aus heutiger Sicht relativ alten PET bzw. PET/CT Technologie mittels FDG gescreent. Hierbei wurden in 10,9 Prozent der Fälle (16.955) verdächtige Läsionen gefunden, die sich in 1.912 Fällen als Tumore herausstellten. Rund zwei Drittel waren „true positives“. Auch wenn Tumorscreening mittlerweile auch in Österreich seit einigen Jahren durchgeführt wird, gab es dabei einige Limitationen. So brauchte es, wie bei anderen bildgebenden Verfahren, oft mehrere Untersuchungen, um Tumore tatsächlich zu identifizieren. Ein weiteres Problem war auch die hohe Strahlenbelastung, die, so Hacker, für ein Screeningverfahren zu viel sei – auch wenn sich die Dosis gleichmäßig im ganzen Körper verteilt und nicht wie bei der Mammografie auf ein Organ konzentriert sei.
„Wenn eine Patientin, ein Patient mit dem Verdacht auf einen Tumor, Lymphknotenmetastasen oder Therapiemonitoring zu uns kommt, suchen wir im PET-Scan nach fokalen Läsionen mit erhöhtem Zuckerstoffwechsel. Korreliert man diese anschließend mit dem CT, kann man diese zuverlässig als Tumorläsion identifizieren“, schilderte Hacker. Durch die Verbindung zwischen Organen (Nervenbahnen, Metaboliten, Hormonen, Inflammation) können mithilfe von Netzwerkanalysen, Krakheiten gut prognostiziert werden.
„Mit diesen neuen Technologien im Bereich des PET/CT Screenings können wir uns mit
der frühzeitigen Detektion von Stress- und/ oder inflammationsbedingten, metabolischen
Netzwerkstörungen beschäftigen“, so Hacker. Das sei besonders bei Hochrisikopatient:innen, wie Raucher:innen, Hypertoniker:innen oder Diabetiker:innen sinnvoll und mache frühe Interventionen erst möglich, so der Experte abschließend.