Neue Berufsbilder in der onkologischen Pflege

© Gattinger
Die Diagnose Brustkrebs hat für viele Betroffene einen massiven Einschnitt in ihr bisheriges Leben zur Folge. Im Rahmen des 176. PRAEVENIRE Gipfelgesprächs zum Thema „Brustkrebs“ in Alpbach wurde ein ganzheitliches Auffang- und Betreuungsnetz für die Zeit „danach“ gefordert.
Die Diagnose „Brustkrebs“ zu erhalten, ist für viele Patient:innen ein Schock und bedeutet oft erhebliche Veränderungen des Alltags und des Lebens, nicht nur der betroffenen Person, sondern auch ihres Umfeldes. Bei einem Gipfelgespräch auf der Alten Schafalm wurde daher auf die Notwendigkeit angemessener Unterstützung in Form eines ganzheitlichen Auffang- und Betreuungsnetzes für die Betroffenen eingegangen.
Brustkrebs ist mit 5.000 registrierten Neuerkrankungen weiterhin die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Österreich. Die WHO will Brustkrebs bis 2030 heilen können, doch bis spätestens dahin darf auf die Patient:innen nicht vergessen werden. „Patientinnen benötigen ein Auffang- und Betreuungsnetz, um sie durch die Zeit nach der lebensverändernden Diagnose optimal zu begleiten“, waren sich die Expert:innen auf der Schafalm einig.

Betroffene brauchen oftmals Unterstützung und Ansprechpartner:innen, um mit der veränderten Gesundheitssituation umgehen zu können. Hier ergibt sich ein Feld neuer Berufsbilder, wie etwa jenes des Cancer Case Managers, der Onkolots:innen oder auch der Cancer Nurse.

Mag. Claudia Altmann-Pospischek, Bloggerin und engagierte Brustkrebs-Aktivistin, ist delbst betroffen: „Ich habe mich sehr auf den medizinischen Teil der Erkrankung und Behandlung konzentriert und hätte mir eine Begleitung in banalen Alltagsfragen gewünscht. Wer die Diagnose bekommen hat, der verfügt dann meist nicht über die nötigen Ressourcen sich außerhalb der Erkrankung noch um administrative oder soziale Aufgaben zu kümmern“.

Prim. Dr. Johannes Berger von der Oberösterreichischen Gesundheitsholding hat bisher positive Erfahrungen mit den vor sieben Jahren flächendeckend eingeführten Breast Care Nurses gemacht: „Im intramuralen Sektor sehe ich Onkolotsinnen und -lotsen als eine wertvolle Ergänzung und Schnittstelle zu den Patientinnen und Patienten, sofern die Kompetenzen klar abgegrenzt sind.“

Prim. Dr. Manfred Webersberger bringt die Onkologische Rehabilitation in die Diskussion ein: „Die Onkologische Rehabilitation mit ihren vielfältigen Angeboten ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie, doch kommt sie erst zu einem sehr späten Zeitpunkt. Es wäre wichtig, dass bei den behandelnden Onkologinnen, Onkologen schon sehr früh über Angebote wie Physiotherapie oder Sozialarbeit informiert wird.“

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