Die Vorsorgekoloskopie ist ein verlässliches Mittel, die Gefahren von Darmkrebs zu reduzieren und ihn frühzeitig zu erkennen, in Stadien, in denen der Krebs operabel entfernbar ist. Doch welches Intervall ist das richtige?
Darmkrebsvorsorge mithilfe eine Koloskopie wird ab dem 50. Lebensjahr in einem 10-Jahres-Intervall empfohlen. In der bisher weltweit größten Studie zum idealen Intervall solcher Untersuchungen haben deutsche Expert:innen gezeigt, dass – speziell bei Frauen – mit einem negativen Befund vor dem 60. Lebensjahr eine folgende Koloskopie-Untersuchung auch nach einem längeren Zeitraum sicher wäre.
Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ und sein Team werteten nun aus dem weltweit größten Register Daten von 120.289 Teilnehmer:innen aus, die sich mindestens zehn Jahre nach ihrer ersten Screening-Koloskopie einer wiederholten Darmspiegelung unterzogen. Dabei zeigte sich, dass das Intervall einer Koloskopie an das persönliche Risiko der Patient:innen angepasst werden könnte, um das Darmkrebsrisiko zu verringern.
Für Österreich empfiehlt die Krebshilfe die erste Früherkennungskoloskopie ab dem 45. Lebensjahr. Trotz eindeutiger Expert:innenempfehlungen wurde in Österreich bisher noch kein organisiertes Darmkrebs-Früherkennungsprogramm mit Vorsorgekoloskopien etabliert.
Der gemeinnützige verein PRAEVENIRE fordert ein österreichweit einheitliches, qualitätsgesichertes Darmkrebsvorsorge- und Früherkennungsprogramm inklusive eines Einladesystems zur Vorsorgeuntersuchung. Dabei will der Verein PRAEVENIRE die „sanfte Koloskopie“ in der Öffentlichkeit bekannter machen, bei welcher Patient:innen durch eine Prämedikation nichts von dem Eingriff spüren.