Im Zuge des PRAEVENIRE Gipfelgesprächs veranschaulichte zunächst Univ.-Prof. Dr. Antonia Müller, den Status quo und zukunftsweisende Entwicklungen. Derzeit sind CAR-T-Zelltherapien erst nach einer gewissen Anzahl an Vortherapien zugelassen. Dabei fällt auf, dass CAR-T-Zelltherapien deutlich kürzer andauern, als herkömmliche Therapien.
Die CAR-T-Zelltherapie ist eine innovative Krebsbehandlung, in der sich das körpereigene Immunsystem wieder gegen die Tumorzellen richten soll. Dabei wird ein CAR (chimärer Antigenrezeptor) in körpereigene T-Zellen integriert und gelangt auf deren Oberfläche. An deren Oberfläche dockt er an die Tumorzellen an, was wiederum die T-Zelle stimuliert, wodurch die Tumorzellen absterben.
Zurzeit sind CAR-T-Zelltherapien noch sehr kostenintensiv, mit der Zeit und mit auftretenden Konkurrenzprodukten wird die Therapie voraussichtlich jedoch günstiger werden, so Univ.-Prof. Dr. Josef Smolle.
Dr. Antonia Müller stellte die Kernfrage: „Um wie viel müssen die Kosten sinken, sodass CAR-T-Zellen für die Gesundheitssysteme finanziell tragbar werden?“.
Univ.-Prof. Dr. Richard Greil wies auch auf die Unterutilisierung der CAR-T-Zelltherapie in Österreich aufgrund von Überschätzungen des Nebenwirkungspotenzials hin. Auch die Finanzierung dieser Therapie sei ein wichtiges Thema, so Univ.-Prof. Dr. Josef Smolle.
Priv.-Doz. Dr. Michael Gorlitzer merkte an, dass bezüglich der Therapieentscheidungen vor allem die Patientenselektion von Bedeutung wäre. Im Falle der CAR-T-Zelltherapie ist diese durch spezielle Tumorboards geregelt, was auch Mag. Gernot Idinger, Apothekenleiter im Klinikum Steyr, positiv anmerkte.