Kinder-Rehabilitation in Österreich ausbaufähig

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Bei den PRAEVENIRE Gesundheitstagen 2022 in Seitenstetten sprach Prof. Dr. Christoph Klein über die Zukunft der Kinderrehabilitation in Österreich.
Die Kinderrehabilitation hat in den letzten Jahren viel Aufschwung erfahren, trotzdem gibt es noch dramatische Mängel und Lücken. Bei den PRAEVENIRE Gesundheitstagen 2022 sprach Prof. Dr. Christoph Klein, Direktor der Arbeiterkammer Wien und der Bundesarbeitskammer, über die nächsten wichtigsten Schritte, um die Kinderrehabilitation in Österreich zu stärken.

In seiner Keynote „Österreich – hochentwickeltes Gesundheitssystem, aber mit dramatischen Mängeln im Bereich Kinder- und Jugendgesundheit“ ging Klein auf die Problematik der Medizin ein, den Mann als Maßstab aller Dinge zu sehen. Er wies darauf hin, dass Medizin auf den Menschen zugeschnitten werden muss: Frauen brauchen zum Teil andere Medizin als Männer, Kinder brauchen zudem ein sehr spezielles medizinisches Versorgungsangebot. Medizin muss auf den Menschen zugeschnitten werden, erklärte Klein. Frauen brauchen andere Medizin als Männer, Kinder benötigen zusätzlich ein sehr spezielles Versorgungsangebot. 

Auch in der Kinderrehabilitation gibt es Lücken: jahrzehntelang gab es kein Rehabilitationsprogramm für Kinder, so Klein. Jahrelang kämpften engagierte Menschen, wie der niederösterreichische Arbeiterkammerpräsident Markus Wieser, für die Etablierung einer Kinder- und Jugendrehabilitation, diese wurde inzwischen umgesetzt. Lücken sind trotzdem noch vorhanden:

  • Die Unterbringung von Vertrauenspersonen in der Kinder- und Jugendrehabilitation ist dringend nötig, damit die Patient:innen auch psychisch gut betreut sind. 
  • Derzeit müssen sich Betreuungspersonen für die Begleitung von Kindern in der Rehabilitation Urlaub oder eine Dienstfreistellung ohne Entgelt nehmen. 
  • Arbeitsrechtliche Freistellungsansprüche für Begleitpersonen und Sozialleistungen fehlen hier noch.

So wie es für autistische Kinder seit einiger Zeit Versorgungsangebote in Österreich gibt sollte es auch ein eigenes Angebot für die Kinderrehabilitation geben. Auch beim Autismus braucht es mehr Versorgung. „Ein unerträglicher Zustand, den die Politik vor dem Hintergrund dessen, dass die EU eine Kindergarantie ins Leben gerufen hat, und Österreich einen nationalen Umsetzungsplan baut, eigentlich beseitigt gehört“, so Klein.

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